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Huè – Zu Besuch bei den Nguyens

Züge, Busse und Taxis hatten wir als Transportmittel auf unserer Reise schon ausprobiert. Da man auf der Strecke zwischen Hoi An und Huè den sogenannten Wolkenpass passiert, entschieden wir uns für eine Motorradtour um von A nach B zu kommen. Weil unsere zweirädrigen Kenntnisse allerdings auf Fahrräder und Moppeds beschränkt sind, buchten wir eine Tour mit den „Easy Rider“. Somit waren wir beide lediglich Beifahrer und konnten die wunderschöne Aussicht genießen. Der Wolkenpass trennte damals Nord- und Südvietnam und ist eine Wetterscheide. Wir fuhren also in das deutlich kühlere Nordvietnam, was direkt nach dem Wolkenpass zu merken war. Wir hatten eine wunderschöne Aussicht über das Meer, den Dschungel und die Berge.

Anders als erwartet fuhren uns die Guides nicht nur die 3 stündige Strecke zwischen den Städten und hielten ab und zu an um Fotos zu machen. Besonders unser Guide Tony erzählte uns auch viel über die Region. Aus der dreistündigen Etappe wurde eine Tagestour von 6 Stunden, da wir zusätzlich an einem wunderschönen Strand zum Mittagessen sowie an einem Wasserfall um zu baden hielten.

Gegen Ende unserer Tour hielten wir noch an einem kleinen, malerischen Fischerdörfchen. Tony erzählte uns, dass hier noch immer ganze Familien in den kleinen Booten lebten. Kaum vorstellbar!

Am frühen Abend kamen wir schließlich in Huè, der alten Kaiserstadt an. Unter der Nguyen – Dynastie, der letzten Kaiserdynastie Vietnams, war Huè von 1802 bis 1945 die Hauptstadt des Landes. Noch an vielen Orten der Stadt finden sich Relikte aus dieser Zeit. Am nächsten Tag besuchten wir das bedeutsamste Relikt: die frühere Residenz der Kaiser, die Zitadelle im Herzen der Stadt. Zu warme 2 Stunden verbrachten wir dort während der Mittagshitze. Die Anlage wurde nach dem Vorbild der verbotenen Stadt in Peking erbaut und ist seit 1993 UNESCO – Weltkulturerbe.

Im Anschluss daran fuhren wir entlang des Parfümflusses, der die Stadt teilt, zu einer Pagode. Der letzte Kaiser widmete diese seiner Mutter.

Als es langsam am Nachmittag abkühlte fuhren wir mit unserem Mopped, das wir im übrigen Roland tauften, zu einem der 13 Kaisergräber in Huè. Jedem Kaiser wurde eine Grabstätte erbaut. Dasjenige, welches wir besuchten, gilt als das Prunkvollste. Seht selbst!

Für unseren zweiten Tag in Huè hatten wir einen Hausfriedensbruch geplant. Etwas abseits der Stadt versteckte sich ein geschlossener Wasserpark. Dieser wurde nie zu Ende gebaut und ist nun für die Öffentlichkeit gesperrt. Wie wir in unseren letzten Funfacts jedoch bereits erklärten, gibt es in Vietnam das gute alte UTM (under table money). Der Plan lautete somit ganz einfach: Einen Weg in den Park finden, welcher nicht von Sicherheitsmännern bewacht wird. Sich in dem Park verstecken, sobald Sicherheitsmänner mit Moppeds ihre Runde drehen. Schlägt dieser Teil des Plans fehl: Den Securitys 20.000 Dongs zustecken. So oder so ähnlich lauteten jedenfalls die Vorgehensweisen, welche man in zahlreichen Reiseblogs lesen konnte. Tatsächlich fanden wir den beschriebenen Zugang zum Park und konnten dort die ersten 20 Minuten ungestört herumwandern. Als wir hörten, dass sich ein Mopped schnell in unsere Richtung näherte, huschten wir hurtig hinter den nächstgelegenen Busch. Wie wir allerdings schnell herausfanden, war das einfach irgendein Local… der hatte sich wohl auch gefragt, was die komischen Ausländer da hinterm Busch machen.

Die Kulisse des Wasserparks erinnerte uns an Jurassic Park. Verlassene Tribünen und Rutschen, welche sich die Natur langsam zurückholte. Fehlten nur noch die Dinosaurier.

Als wir uns dem Highlight des Parks näherten, kam uns tatsächlich ein Sicherheitsmann entgegen. Nachdem er uns sagte, dass wir hier verschwinden sollten, spielten wir das Spiel mit und steckten ihm 20.000 Dongs (unter 1 Euro) zu. Schon verlor er das Interesse an uns und fuhr weiter. So konnten wir ganz in Ruhe weiter den Wasserpark erkunden.

Da wir an diesem Tag nach dem Besuch des Wasserparks noch Zeit hatten, besichtigten wir zwei weitere kaiserliche Grabstätten. Noch immer wird die Pforte auf dem ersten Bild nur ein mal jährlich geöffnet, um dem Kaiser zu gedenken. Ansonsten wird der balsamierte Leichnam durch Mauern geschützt.

Die Kaisergräber gefielen uns besonders gut, da sie mitten in der Natur erbaut wurden und so jeweils interessante Ausflugspunkte in den Dschungel Vietnams lieferten.

Nach zwei Tagen in Huè ging es für uns mit dem Nachtzug 8 Stunden lang in die sogenannte trockene Halong Bucht nach Tam Coc.

Kaiserliche Grüße senden euch,

Lady-Laura & Thronprinz-Tim.

Travel-Buddy-Fanfact: Während in Deutschland der Name „Müller“ mit 1,5% der häufigste Nachname ist, tragen 40% der Vietnamesen den Nachnamen Nguyen. Dies geht auf die beschriebene Nguyen-Dynastie zurück.

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